
Pech- das Blut der Nadelbäume!
Pech ist eine teerartige, zähflüssige, meist gelblich bis bräunliche Verbindung die auch Harz oder Waldweihrauch genannt wird. Sie enthält ätherische Öle, Terpentin und Harzsäure.
SInd die Bäume verletzt wird ein eigenes Pflaster produziert. Harz das von den Harzkanälen nach außen dringt verschließt, versiegelt die Wunde
oder Risse und schützt sie so vor Bakterien und Pilzen die den Baum schwächen können.
Schon in früheren Zeiten wurde Pech in der Volksheilkunde bei Schürfwunden, Schnittverletzungen, als Zugsalbe aber auch
zur Auflage bei Rheumatismus und Gelenkbeschwerden verwendet. Hier
wurde meist das ältere Harz verwendet weil in ihm weniger Terpentin enthalten ist. Pechöl als Badezusatz oder als Brustbalsam bewirkt ein leichteres abhusten und stärkt die Bronchien.
! Vorsicht- nicht bei Keuchhusten und Bronchialasthma anwenden, kann diese Krämpfe verschlimmern!
Als Heilsalbe wirkt sie entzündungs-hemmend, antimikrobiell, wundheilend, schmerzstillend, durchblutungsfördernd und zusammenziehend. Die darin enthaltenen ätherischen Öle und Harzsäuren werden in der Wärme freigesetzt und können so am besten wirken. Hierfür wird älteres, getrocknetes Pech verwendet, da sich das Terpentin schon verflüchtigt hat.
Auch frisch kannst du es als Natur-Kaugummi anwenden. Wenn du beim nächsten Spaziergang
etwas gelblich-rötliches und schon getrocknetes Pech findest probier es aus. Am Anfang schmeckt es etwas bitter aber dies verfliegt nach mehrmaligen Kauen. Du erhälst einen frischen Atem, zugleich wird dein Mundraum und das Zahnfleisch desinfiziert.
Das Pech soll bei Weitervarbeitung zu einer Salbe schon getrocknet also hart sein. Ich verwende selbstgesammeltes 2jähriges Harz. Weiches flüssiges Pech braucht der Baum noch zum Wunden verschließen. Nimm auch bitte nur die äußere Schicht und bohre nicht in die Wunde des Baumes. Auch dir würde das wehtun!
Fichten- und Tannenpech kannst du ganz leicht finden, wird doch derzeit wegen des Borkenkäfers überall abgeholzt. Bei Lärche und Kiefer kann es schon etwas schwieriger sein, am besten du bestellst es. Harz ist fettlöslich und verflüssigt sich bei Wärme.
Früher wurde Harz auch als Kerze und Fackel verwendet da es brennbar ist. Der Waldweihrauch verströmt beim räuchen einen angenehme waldig, harzigen Duft. Durch seine desinfiziernde und antibakterielle Wirkung wurden früher Krankenzimmer gerreinigt.
Hier nun das Pechsalbe- Rezept:
90 gr Öl ( Olivenöl, mit Johanniskrautöl oder Arnikaöl wirken wundheilend)
30 gr Pech ( Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche)
8-10 gr Bienenwachs , je nachdem wie fest du die Salbe haben möchtest
wenn gewünscht 1 tl. Lanolin anhydrid
Erwärme in einem alten Topf oder Glas das Öl mit dem Pech, lass es leicht simmern und länger ( 2h) ziehen.
Ich mache meist einen 3-Tages-Auszug mit dem Fläschchenwärmer.
Wenn das Pech sich nun verflüssigt und mit dem Öl verbunden hat
kannst du das ganze durch ein Sieb abseihen und in einen anderen Topf/ Glas geben.Es bleiben die Rindenreste und andere Verunreinigungen im Sieb zurück.
Vorsicht ! Die Gläser und Töpfe sind nur schwer zu reinigen !
Nun erwärme das Ganze nochmal und gib 8- 10 gr Bienenwachs dazu. Öfters umrühren bis sich dieses verflüssigt hat. Das Glas zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen. Jetz kannst du noch 1 Tl. Lanoloin hinzugeben oder um die Wirkung zu verstärken einige Tropfen ätherisches Öl.
Die fertige Salbe in gereinigte, desinfizierte Tiegel füllen und gut auskühlen lassen, bevor du den Deckel darauf schraubst. (Kondenswasser- Schimmelbildung!)
Kühl und dunkel gelagert ist die fertige Pechsalbe bis zu 2 Jahren haltbar.
PS: EIn heißer Tipp, falls du so wie ich ein gutes Glas zum Pechsalbe machen verwendet hast, und es nicht mehr zu reinigen ist. Fülle ewas Spiritus rein, lass es einige Minuten stehen und
rühr mit einem Mundspatel nur ganz leicht um. das Pech wird sich vom Glas lösen und zu kleinen Bröckchen werden. Jetzt bekommst du dein Glas wieder sauber!
Mein Mann hat mich damit überrascht, als ich das Glas in der Spüle stehen gelassen habe, da ich es eigentlich wegschmeissen wollte!

Sprichwort: Pech gehabt- kommt aus dem Mittelalter. Die Zeit der Stadtmauern und Tore. Wenn Feinde oder unliebsame Besucher vor dem Stadttor standen und hartnäckig um Einlass begehrten oder auch erzwingen wollten wurde durch ein kleine Öffnung in der Mauer, die sog. Pechnase, heißes Pech gegossen, in der Hoffnung, daß es jene voll erwischt!
Mancherorts hieß es auch, wer Pech angreift, besudelt sich. Denjenigen verfolgt das Pech!
Brauchtum und Geschichte:
versteinertes Harz nennt man Bernstein, dient bei zahnenden Kindern zur Schmerzlinderung als Kette getragen
Auch soll es sehr alte Harzfunde mit Zahnabsdrücken geben
Durch die Destillation von harzigen Holz auch Teerschwelerei genannt wird Teer auch flüssiges Pech genannt gewonnen. Dieser Teer wird wiederum destilliert, daraus entsteht dann das Pechöl oder Kienöl und das schwarze Schiffspech.
Als dient als Bindemittel in der Herstllung von Briketts und als Feuchtigkeits-Isolation bei Dachpappe.
Aus Fichtenharz wird das Faßpech zum auspichen der Fässer gewonnen.
Aus Holzkohlenteer wird das schwarze SchusterPech/ Harz gewonnen.
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